Die private Rentenabsicherung

Die private Rentenabsicherung

Wichtiger denn je wird in den nächsten Jahren die 3 Säulen der Rentensicherung. Wer glaubt er habe Zeit und könne abwarten, den strafen Experten bereits seit Jahren Lügen. Auch wenn keine akute Gefahr im Verzug ist, sollte eine individuelle Vorsorge für die Rente nicht vor sich hergeschoben werden.

Die betriebliche Absicherung

In Deutschland hat jeder Arbeitnehmer einen gesetzlich geregelten Anspruch darauf, sich mit staatlichen Förderungsmaßnahmen eine betriebliche Altersvorsorge aufzubauen. Dafür gibt es fünf verschiedene Formen. Diese sind eine Pensionskasse, Pensionsfonds, die Möglichkeit einer Direktversicherung, die Unterstützungskasse oder die Pensionskasse. Jedes Unternehmen entscheidet dabei selbst, welche Form er seiner Belegschaft anbietet. Eine individuelle Auswahl für jeden Arbeitnehmer ist dabei nicht möglich. Nur in Firmen, die über einen Betriebsrat verfügen, kann dieser Einfluss auf die Entscheidung nehmen. Der Arbeitnehmer kann daher letztlich nur über seine Teilnahme oder Nichtteilnahme entscheiden. Eigene Konditionen können nicht verhandelt werden, da diese oftmals fest in den Tarifverträgen o.ä. für alle gleich geregelt sind.

Auch wenn ein individueller Gestaltungsraum einer Betriebsrente nicht möglich ist, empfiehlt es sich dennoch, die Konditionen mit einem Vergleichsrechner zu überprüfen. Vielleicht lassen sich dadurch nach Rücksprache mit dem Chef oder dem Betriebsrat künftig Verbesserungen aushandeln.

Wichtig ist an dieser Stelle jedoch, dass ein Ausscheiden aus dem Unternehmen auch zu einem Ende von Vergünstigungen führen kann. Die meisten Verträge sehen zwar vor, dass ein bestehender Vertrag auch nach dem Ende eines Arbeitsverhältnisses auf freiwilliger Basis weitergeführt werden kann. Dennoch sollte beachtet werden, dass ein neuer Arbeitgeber auch eine selbst ausgewählte betriebliche Absicherung anbietet. In diesem Fall ist vor dem Abschluss eines neuen Vertrages sehr zu empfehlen, bestehende Absicherungen zu prüfen und mit den neuen sich bietenden Möglichkeiten zu vergleichen.

Die Riester-Rente

Im Jahr 2002 wurde die Riester-Rente eingeführt. Der Namensgeber war der damalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Walter Riester. Die Riester-Rente ist eine privat finanzierte Rente, die Arbeitnehmer und Beamte bei der Altersabsicherung zusätzlich unterstützen soll. Der Staat fördert hier mit Zulagen und mit Steuervorteilen. Dieses Modell lohnt sich jedoch nur, wenn der Vertragsnehmer ein hohes Alter erreicht (Quelle: Finanztipp). Die Riester-Rente steht seit Jahren in der Kritik. Da sie für den Staat ein Verlustgeschäft ist, stellt sich die Frage, ob und wie es mit dieser Absicherung in den kommenden Jahren weitergehen kann. In den vergangenen 14 Jahren hat sie dem Staat 24 Milliarden Euro gekostet (Quelle: Finanzen-heute.com). Daher werden die Stimmen einer Abschaffung lauter, je höher die jährlichen Verluste werden. Experten gehen davon aus, dass hier künftig eine Reform zu erwarten ist.

Die Rürup-Rente

Um die Rentenlücke im Alter zu schließen, wurde 2005 die nach dem Ökonom Bernd Rürup benannte Rürup-Rente eingeführt. Auch sie basiert auf steuerlichen Vergünstigungen. Darüber hinaus ist sie insolvenz- und pfändungssicher, sehr flexibel und kommt ohne einen Mindestbeitrag aus. Das Modell von Herrn Rürup stellt für einige Personengruppen eine günstige Alternative dar, hat aber jedoch auch einige Nachteile. Sie sichert beispielsweise keine Hinterbliebenen ab. Stattdessen schmälert sie sogar die Witwenrente, da sie angerechnet wird. Darüber hinaus muss die Rürup-Rente sobald sie in Anspruch genommen wird jährlich versteuert werden.

Private Rente: Fazit

Trotz allem sollen diese Aussichten keinesfalls angsterregend sein. Vielmehr sind es absehbare Entwicklungen, die uns die Möglichkeit geben, rechtzeitig zu reagieren und uns zu überlegen, wie wir handeln wollen. Im weltweiten Vergleich leben wir in einem Land, das bereits eine solide Basis für unsere Altersvorsorge schafft. Es zeichnet sich zudem ab, dass unsere Regierung in den kommenden Jahren neue Modelle entwickeln wird und muss, um den nahenden Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte gewachsen zu sein.

Wer sich darauf allein jedoch nicht verlassen möchte, ist gut beraten, seine Altersvorsorge zusätzlich selbst in die Hand zu nehmen und nach weiteren Alternativen Ausschau zu halten. Bei der heute angebotenen Vielfalt individueller Absicherungen hat jeder gute Chancen, ein passendes Modell für sich zu finden. Gerade wem Wohlstand im Alter wichtig ist und wer sich nicht allein auf ein Erbe oder einen Lottogewinn verlassen möchte, der sollte sich informieren und Vergleiche durchführen. Wir hören nicht auf, Träume zu haben. Insbesondere die Zeit der Rente eignet sich dafür, sich mit der zur Verfügung stehenden Zeit Wünsche zu erfüllen. Das Wissen, dass wir mit dem Zeitpunkt des Renteneintritts auch wirklich abgesichert sind, wird dazu führen, dass wir glücklicher und zufriedener unseren Lebensabend ansteuern.